Besinnliches
         
 
 
  Der Teddybär  
 
  Die zarte Seele, Teddybär,
darf ich dir nicht verletzen,
sonst würde ich dich folgenschwer
in toten Plüsch versetzen.
 
 
  Doch lebst du, warmer Teddybär
in reichen Streichelträumen
und hebst voll Liebe hoch und hehr
ein Kind zu Himmelsräumen.
 
 

Der erloschene Stern

 
  So darf die Seele, lieber Bär,  
  dir keiner je verletzen.
Du bist doch nicht nur irgendwer
und niemals zu ersetzen.
 

Wie ein Stern, der längst verglüht,
nicht gleich überall erlischt,
Licht durch Sphären weiter sprüht,

 
      klar, erstaunlich unvermischt,
unsre Erde noch bescheint,
da er nicht mehr existent,
so bist du, von mir beweint,
tot an meinem Firmament.
Doch solch lieber Mensch noch glüht,
in Erinn'rung nicht erlischt,
wesenlos sein Licht versprüht,
rein und irdisch nicht vermischt.
 
 
 
Verborgenes Erbe
 
Samen, den wir ausgestreut,
wächst auf uns'rer Spur.
Manche Blume uns erfreut,
manch ein Hälmchen nur.
 
Wer besonders reich gesät
frei mit Herz und Hand,
blickt zurück, und er erspäht
Blüten, wo er stand.
  Zwischenzeilig  
 
  Zwischenzeilig schweigen, Fata Morgana  
  zueinander neigen,  
  zwischenzeilig lesen
in des and'ren Wesen,
zwischenzeilig sehen,
seelenvoll verstehen.
Ich hielt Gefühl in Händen fest,
doch hielt's nicht stand im Lebenstest,
und all sein süßer, satter Schimmer
entgleitet mir als Luftgeflimmer
 
    vom letzten Abendlicht besonnt  
  Doch umarmend wir verweilen als Spiegelung am Horizont.  
  mitten auf des Glückes Zeilen.  
 
 
  Im ruhelosen Strom  
 
  Die Wasser, sie eilen
und gurgeln dahin,
und niemals verweilen
sie, rastlos im Sinn.
Aus sprudelnder Quelle
quillt jedes Atom
in stetem Gefälle
sich reibend im Strom.
 
 
  Die Ströme des Lebens,
sie reißen dich mit
von vielen umgeben
in endlosem Schritt.
Ersehnst du ein Schlafen
von Mühsal befreit?
Du ruhst erst im Hafen
am Ende der Zeit.